Hast du manchmal das Gefühl, dass du Dinge viel schneller erfasst als andere – und dich dabei trotzdem unverstanden fühlst?
Beschäftigen dich Themen, die für dein Umfeld scheinbar „zu viel“ sind?
Führst du innere Monologe oder Debatten, bei denen du beide Seiten gleichzeitig denkst?
Findest du „normale“ Gespräche oft anstrengend oder oberflächlich?
Liebst du es, zu lernen – aber nicht auf Kommando?
Empfindest du langsames Arbeiten, ineffiziente Strukturen oder schlechte Kommunikation als schwer erträglich?
Hast du hohe Ansprüche – an dich, an andere, an das Leben?
Fühlst du dich gleichzeitig begabt – und doch irgendwie „nicht erfolgreich genug“?
Wenn dir einiges davon bekannt vorkommt, bist du nicht allein.
Jedes Gehirn funktioniert anders. Und manche tanzen besonders feinfühlig, schnell oder tief aus der Reihe – ein mögliches Erklärungsmodell dafür ist: Hochbegabung.
Wie sich Hochbegabung im Erwachsenenalter anfühlen kann
- Das Gefühl, im Gespräch nicht wirklich gehört zu werden, obwohl man sich klar ausdrückt
- Eine innere Komplexität, die sich schwer vermitteln lässt
- Ein Bedürfnis nach Tiefe oder Weite, das im Alltag kaum Platz findet
- Der Eindruck, fehl am Platz zu sein – selbst in Situationen, die eigentlich „passen sollten“
Diese Erlebensweise deckt sich mit den Ergebnissen qualitativer Studien, etwa von Frumau-van Pinxten et al. (2023) oder Neihart et al. (2016), die zeigen, dass viele Erwachsene mit hoher Intelligenz über soziale Passungsprobleme berichten.
Dieser Artikel ist eine Einladung, dich selbst besser zu verstehen.
Egal, ob du vermutest, hochbegabt zu sein, ein hohes kognitives Potenzial in dir spürst oder vielleicht schon einen IQ-Test gemacht hast – hier findest du Anhaltspunkte, Einsichten und Impulse, die dir helfen können, deine eigene Denkweise neu zu betrachten.
Was ist Hochbegabung?
Viele Menschen denken bei dem Wort «Hochbegabung» an ein Wunderkind, ein musikalisches Genie oder Einstein. Vielleicht liegt es daran, dass sich viele Hochbegabte selbst gar nicht als solche erkennen würden oder vielleicht liegt es daran, dass wir glauben unsere Art zu denken sei «normal».
Hochbegabung wird in vielen Kontexten noch immer auf eine Zahl reduziert – den Intelligenzquotienten (IQ). Wer in einem standardisierten Test einen IQ von 130 oder höher erreicht, gilt statistisch als hochbegabt. Diese Definition ist einfach, klar – aber sie greift zu kurz.
Abbildung: von Mensa Deutschland. Normalverteilung des IQ: 68% der Personen gelten als Normalbegabt, Menschen unterhalb dieser Grenze gelten als unterdurchschnittlich oder es wird von einer Lernbehinderung gesprochen. Menschen mit einem IQ zwischen 115 und 129 gelten als überdurchschnittlich begabt und solche mit einem IQ über 130 als hochbegabt. Personen mit einem IQ über 145 können als höchstbegabt bezeichnet werden.
Denn was bedeutet es wirklich, hochbegabt zu sein?
In der Praxis zeigt sich Hochbegabung oft nicht in Testergebnissen, sondern in einem bestimmten Erleben: einer ungewöhnlichen kognitiven Geschwindigkeit, einem hohen Reflexionsniveau, intensiver Neugier und einer besonderen Art, die Welt wahrzunehmen und zu durchdenken. Rinn & Bishop (2015) betonen in ihrer Übersichtsarbeit, dass Hochbegabung bei Erwachsenen vielfältige Ausdrucksformen hat – von analytischer Schärfe über kreative Originalität bis hin zu moralischer Sensibilität oder spiritueller Tiefe.
Maren Schlegler (2022) beschreibt in ihrer systematischen Literaturübersicht, dass hochbegabte Erwachsene häufig in Bereichen arbeiten, die kognitiv fordernd sind – gleichzeitig aber unter struktureller Unterforderung und mangelnder Passung leiden. Hochbegabung wird oft übersehen, weil sie sich nicht immer „sichtbar“ zeigt, etwa durch gute Noten oder offensichtliche Karrieren. Viele Betroffene sind sogenannte «overlooked gifted» – sie passen nicht ins klassische Bild.
Hinzu kommt: Hochbegabung ist nicht automatisch mit „Erfolg“ oder „Leichtigkeit“ verbunden. Gerade weil das Denken tiefer, schneller oder weiter ist, kann es im Alltag zu Friktionen kommen – im Tempo, im Sprachstil, in der Kommunikation, im sozialen Miteinander. Einige Autor:innen sprechen daher lieber von «kognitiver Divergenz» oder einer besonderen neurokognitiven Architektur, die sich nicht einfach messen lässt.
Das bedeutet auch: Es gibt keine einheitliche Definition von Hochbegabung, sondern ein Spektrum unterschiedlicher Ausprägungen – manche eher logisch-analytisch, andere eher kreativ, intuitiv, sprachlich oder emotional geprägt. Manche sichtbar, manche fast unsichtbar – besonders dann, wenn Kompensationsstrategien über Jahre aufgebaut wurden.
Kurz gesagt:
Hochbegabung ist mehr als ein hoher IQ. Sie ist ein anderes Verarbeiten von Information, ein anderes Empfinden von Welt, ein anderer Umgang mit Sinn.
Hochbegabung bei Erwachsenen erkennen
Hochbegabung kann mit standardisierten IQ-Tests (z. B. WAIS, CFT20-R oder FRT) identifiziert werden – doch viele Facetten bleiben dabei unberücksichtigt, etwa emotionale Sensitivität, Kreativität oder moralisches Denken (vgl. Rinn & Bishop, 2015).
Die kognitive, emotionale und oft auch soziale Wahrnehmung von hochintelligenten Personen kann sich in vielen Punkten vom empfundenen „Durchschnitt“ unterscheiden. Manche dieser Eigenschaften wirken auf den ersten Blick widersprüchlich: hohe Leistungsfähigkeit bei gleichzeitigem Rückzug, tiefe Empathie und soziale Sensibilität bei gleichzeitiger Überforderung durch Gruppen, Kreativität gepaart mit Selbstzweifeln.
Viele Erwachsene sind sich nicht bewusst, dass sie hochbegabt sind und viele erkennen diese Eigenschaft erst spät (zum Beispiel wenn ihre Kinder getestet werden). Laut Schlegler (2022) bleiben viele hochbegabte Erwachsene lebenslang unerkannt – weder im Bildungssystem noch im Beruf werden sie als solche gesehen. Vor allem hochbegabte Frauen oder twice-exceptionals (hochbegabt & z. B. mit ADHS, Autismus oder Dyslexie) bleiben oft unerkannt – weil sie ihre Schwächen kaschieren und ihre Stärken nicht zeigen dürfen (Pfeiffer & Stocking 2000).
Hier ein Überblick über typische Merkmale (Rinn & Bishop, 2015) fassen ähnliche Aspekte zusammen, die sich bei vielen hochbegabten Erwachsenen zeigen können – nicht alle Eigenschaften treffen auf alle Personen mit einer hohen kognitiven Intelligenz zu:
Kognitive Merkmale
- Sehr schnelle Auffassungsgabe, blitzschnelles Verstehen von Zusammenhängen
- Ausgeprägtes analytisches und logisches Denkvermögen
- Hohe Abstraktionsfähigkeit: Denken in grossen Systemen, Konzepten, Modellen
- Starkes assoziatives Denken: Viele Ideen gleichzeitig, sprunghafte Gedankengänge
- Hohes Sprech- und Denktempo – oft deutlich schneller als das Umfeld
- Grosse Wissbegierde und ein Drang, Dinge zu hinterfragen oder zu durchdringen
- Begeisterung für komplexe, interdisziplinäre oder ungewöhnliche Themen
Kreativität & Vorstellungskraft
- Starke Vorstellungskraft, kreatives Problemlösen
- Neigung zu unkonventionellen Lösungen
- Bedürfnis nach Abwechslung, geistiger Stimulation und Innovation
- Schnell gelangweilt bei Routine oder Oberflächlichkeit
- Eigenständige Lernstrategien und autodidaktisches Lernen
Wahrnehmung & Sensitivität
- Feinfühligkeit für Zwischentöne, Körpersprache, nonverbale Kommunikation
- Hohe sensorische Empfindsamkeit (z. B. gegenüber Licht, Geräuschen, Gerüchen)
- Starke emotionale Resonanz auf Schönheit, Musik, Natur oder zwischenmenschliche Begegnungen
- Überdurchschnittliche Empathie, oft verbunden mit hoher Verletzlichkeit
Werte & Haltung
- Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und ethisches Empfinden
- Neigung zum Idealismus – aber auch zur Frustration, wenn die Realität nicht mithält
- Reflexionsfähigkeit und Fähigkeit zum Perspektivenwechsel
- Ablehnung von Autorität, wenn sie nicht durch Kompetenz oder Sinnhaftigkeit legitimiert ist
- Hoher (teils überhöhter) Anspruch an sich selbst – und manchmal auch an andere
Soziales Erleben & innere Dynamik
- Gefühl, oft nicht wirklich verstanden zu werden
- Schwierigkeit, sich in Gruppen einzufügen – zu schnell, zu intensiv, zu viel
- Freude an tiefen Gesprächen – Desinteresse an Smalltalk
- Häufig introvertiert mit kleinem, dafür sehr bedeutsamem Freundeskreis
- Ambivalenz zwischen Unabhängigkeit und dem Wunsch nach Zugehörigkeit
- Starke Selbstkritik, Perfektionismus, chronisches Gefühl von „nicht genug“
- Intensives Erleben – in beide Richtungen: Euphorie und Erschöpfung
Was Hochbegabte auszeichnet
Hochbegabung bringt nicht nur Herausforderungen mit sich – sie ist auch ein enormer Reichtum. Viele hochbegabte Erwachsene verfügen über Eigenschaften, die weit über das rein Intellektuelle hinausgehen. Wenn sie passende Umfelder finden und sich selbst verstehen lernen, können sie diese besonderen Potenziale kraftvoll entfalten.
Kreative Problemlösung
Hochbegabte denken oft ungewöhnlich – im besten Sinne. Sie verbinden scheinbar Unzusammenhängendes, erkennen Muster, die anderen verborgen bleiben, und entwickeln kreative, oft überraschende Lösungen. Dieses Querdenken kann besonders in komplexen beruflichen oder sozialen Situationen ein grosser Vorteil sein.
Tiefe Neugier und Wissensdurst
Viele Hochbegabte verspüren ein inneres Bedürfnis, die Welt zu verstehen – und zwar wirklich. Sie interessieren sich für viele Themen, denken sich schnell ein, und bleiben oft ein Leben lang Lernende. Dieses tiefe Interesse kann zu fachlicher Breite und Tiefe führen – aber auch zu erfüllenden Lebenswegen, wenn die Neugier als Ressource erkannt und genutzt wird.
Analytische Schärfe
Ob Mustererkennung, komplexe Zusammenhänge oder strategisches Denken – viele Hochbegabte verarbeiten Informationen schnell und tief. Sie denken mehrdimensional, stellen kritische Fragen und durchdringen komplexe Systeme. Diese Fähigkeit kann in Forschung, Strategie, Beratung oder Führung besonders wirksam werden.
Feine Wahrnehmung und Empathie
Nicht nur kognitiv, auch emotional sind viele Hochbegabte besonders feinfühlig. Sie nehmen Stimmungen wahr, denken über Beziehungen nach und haben ein tiefes Gespür für zwischenmenschliche Dynamiken. Diese soziale Feinwahrnehmung macht sie oft zu empathischen Gesprächspartner:innen, engagierten Führungskräften oder sensiblen Gestalter:innen von Veränderung.
Führungspotenzial mit Weitblick
Wenn Klarheit, Kreativität und Tiefgang zusammenkommen, entsteht oft Führungsstärke. Hochbegabte erkennen Wechselwirkungen, denken visionär, handeln verantwortungsbewusst. Viele möchten nicht einfach nur «managen», sondern sinnvolle Veränderung bewirken – im eigenen Leben und darüber hinaus.
Hochbegabung und „negative Symptome“ – wenn dein Verstand dich ausbremst
Die gängigen Vorstellungen über Hochbegabung sind schnell erzählt: Hochbegabte gelten als erfolgreich, leistungsstark, kreativ, privilegiert. Als Menschen, denen alles zufliegt.
Doch genau dieses Bild ist gefährlich. Denn es überblendet, was passiert, wenn eine hohe Begabung auf ein Umfeld trifft, das nicht passt – zu eng, zu flach, zu strukturiert, zu laut. Was dann entsteht, sind keine echten Eigenschaften, sondern Sekundärsymptome, die leicht missverstanden werden – von anderen und oft auch von den Betroffenen selbst (Neihart et al., 2016).
Diese sogenannten „negativen Symptome“ sind keine Störung. Sie sind Ausdruck einer anderen kognitiven und emotionalen Architektur – einer inneren Welt, die mehr wahrnimmt, tiefer verarbeitet und intensiver reagiert.
Sie entstehen nicht durch zu viel Begabung, sondern durch zu wenig Resonanz (Roeper, 2004).
Wenn Hochbegabung nicht erkannt, gespiegelt oder unterstützt wird, entstehen Spannungen, die sich als Belastung zeigen – im Denken, Fühlen, Handeln.
Doch das lässt sich ändern. Der erste Schritt ist: Verstehen, was wirklich los ist.
Selbstzweifel & Impostor-Syndrom
Du kannst komplexe Zusammenhänge intuitiv erfassen, hast tausend Ideen – oft schneller als andere. Und trotzdem glaubst du, nicht gut genug zu sein.
Gerade hochbegabte Personen berichten häufig vom sogenannten Impostor-Syndrom (Thomas & Bigatti, 2020). Dabei haben Betroffene das Gefühl, ihre Leistungen seien nicht echt oder verdient. Sie glauben, sie hätten nur Glück gehabt, wären überbewertet worden – und könnten jederzeit „auffliegen“. Objektiv gäbe es genügend Belege für ihre Kompetenz, doch das eigene Erleben sagt: „Ich kann das eigentlich gar nicht.“
Diese kognitive Dissonanz führt oft zu chronischen Selbstzweifeln – trotz (oder gerade wegen) hoher Leistungsfähigkeit.
Perfektionismus & Prokrastination
Wenn du viel wahrnimmst, denkst du viel weiter. Du siehst mehr Optionen, mehr Risiken, mehr Konsequenzen.
Das kann dazu führen, dass du erst gar nicht anfängst. Denn „einfach mal machen“ funktioniert schlecht, wenn dein innerer Anspruch auf Durchdringung, Tiefe und Stimmigkeit besteht.
Der Wunsch, es richtig zu machen, mündet oft in Vermeidung – aus Angst, es nicht perfekt hinzubekommen. Und das kann als Faulheit oder mangelnde Zielstrebigkeit fehlgedeutet werden.
Perfektionismus kennen viele intelligente Menschen, sie können sich vorstellen wie gut es wäre, wenn es perfekt wäre und möchten dies erreichen können. So haben sie auch häufig sehr hohe Ansprüche an sich selbst und an die Menschen in ihrem Umfeld.
Bore-out statt Burn-out
Viele Hochbegabte brennen nicht aus – sie verglühen von innen. Nicht, weil sie zu viel leisten, sondern weil sie zu wenig gefordert werden.
Anhaltende Unterforderung kann genauso erschöpfen wie Überarbeitung. Wenn kognitive Stimulation fehlt, aber zugleich ständig Reize auf das feinfühlige System einwirken, entsteht ein Zustand innerer Leere. Gereiztheit, diffuse Erschöpfung, psychosomatische Beschwerden oder Rückzug sind häufige Folgen.
Die Diagnose lautet dann oft „depressive Verstimmung“ – doch die eigentliche Ursache liegt tiefer: in einem geistigen Vakuum, das weder Nahrung noch Resonanz bietet.
Gleichzeitig kann auch Burn-out bei hochbegabten Erwachsenen ein Thema sein – getrieben durch hohe Ideale, den Drang nach Tiefe und Sinn, Perfektionismus und eine permanente Selbstanpassung. Besonders wenn das Anderssein überspielt oder maskiert wird, kann sich ein chronischer Erschöpfungszustand entwickeln.
Zwischen diesen beiden Polen – Bore-out durch Sinnmangel und Burn-out durch Überforderung – bewegen sich viele hochbegabte Erwachsene, ohne dass ihre eigentliche Disposition erkannt wird.
Beziehungsdissonanzen
Wenn du viel fühlst, tief reflektierst, komplex denkst – aber dein Gegenüber lieber bei Smalltalk bleibt, entsteht ein Ungleichgewicht.
Viele Hochbegabte fühlen sich in sozialen Kontexten emotional überfüllt und gleichzeitig einsam.
Sie lesen zwischen den Zeilen, stellen Verbindungen her, reagieren auf Stimmungen – doch ihre eigene Tiefe bleibt oft unerkannt.
Das führt zu Rückzug, Frust oder Anpassung. Man wird „ruhig“, „kontrolliert“, „professionell“ – dabei möchte man nur in Verbindung sein, so wie man wirklich ist.
Hyperverantwortung & Gerechtigkeitsdrang
Hochbegabte haben oft ein starkes inneres System von Werten. Sie sehen Missstände, Ungleichgewichte, Unstimmigkeiten – und halten sie kaum aus.
Sie übernehmen Verantwortung, auch wenn sie nicht müssten.
Sie kämpfen für Fairness, auch wenn es sie Energie kostet.
Und wenn andere sagen: „Stell dich nicht so an“, dann trifft das ins Mark – denn es steht nicht die eigene Person im Mittelpunkt, sondern ein Anliegen, ein Prinzip, eine Ethik.
Underachievement oder Minderleistung
Unpassung zwischen Potenzial und tatsächlicher Leistung – das ist die leise Realität vieler hochbegabter Menschen. Besonders häufig taucht der Begriff Underachiever auf, um jene zu beschreiben, deren innere Begabung nicht mit extern messbarer Leistung übereinstimmt.
Laut Studien liegt der Anteil von Underachiever:innen unter hochbegabten Schüler:innen je nach Definition und Erhebungsmethode zwischen 9 % und 28 % (Reis & McCoach, 2000), manche sprechen von bis zu 40 % – insbesondere bei emotional sensiblen oder sozial angepassten Kindern.
In Diskussionen mit Erwachsenen wird geschätzt, dass etwa 30–40 % der Hochbegabten sich selbst als Underachiever:innen sehen oder erlebt haben (Preckel und Vock 2021).
Warum passiert das?
Forschung beschreibt u. a. diese Gründe:
- Motivationsverlust & fehlende Purpose-Orientierung: Unterforderung, Langeweile und Sinnleere führen zu Rückzug (Siegle & McCoach, 2005).
- Soziale Anpassung & Maskierung: Anpassung an Gruppennormen, um nicht aufzufallen, bremst Leistung (Gross, 2004).
- Perfektionismus vs. Leistungsdruck: Die Angst vor Fehlern verhindert den Start (Greenspon, 2000).
- Emotionale Belastung & Selbstzweifel: Hohes inneres Erleben kann lähmen (Neihart et al., 2016).
In einer US-amerikanischen Untersuchung (McCoach & Siegle, 2003) wurde gezeigt, dass sich die Minderleister nicht in ihren kognitiven Fähigkeiten, sondern in Motivation, Zielklarheit, Selbstorganisation und Haltung zum Lernen von den leistenden Hochbegabten unterschieden.
Menschen mit überdurchschnittlicher kognitiver Intelligenz sind auch neurodivergent
Hochbegabung ist keine Diagnose und doch passt sie oft nicht in die Norm. Sie liegt in dem Bereich in welchem sich unsere Gehirne unterscheiden – einfach in einem der Extreme.
Einige Eigenschaften, welche auch bei anderen Neurodivergenzen beobachtet werden können, gibt es auch bei der Hochbegabung:
- eine andersartige Reizverarbeitung (hohe Wahrnehmungsdichte, sensorische Empfindlichkeit)
- ein intensives Bedürfnis nach Sinn, Tiefe und innerer Stimmigkeit
- mentale Übererregbarkeit (intellectual overexcitability nach Dabrowski)
- Kommunikationsmuster, die von der Norm abweichen – schneller, komplexer, nuancierter und keine Lust auf Smalltalk
- Unverständnis für Hierarchien
Diese Merkmale können dazu führen, dass sich hochbegabte Menschen im sozialen und beruflichen Alltag fremd fühlen – oft zu viel, zu intensiv, zu fordernd. Gleichzeitig sind sie nicht „auffällig genug“, um Unterstützung zu erhalten. Sie fallen durch alle Raster: zwischen Anpassung und innerem Widerstand, zwischen Hochleistung und Stillstand.
Hochbegabung ist eine kognitive Divergenz – und sie verdient genauso viel Verständnis wie jede andere neurodivergente Ausprägung.
DIE Hochbegabung gibt es gar nicht
Wenn wir von Hochbegabung sprechen, denken viele zuerst an mathematisches Talent oder hohe Sprachkompetenz. Doch Hochbegabung kann sich auf ganz unterschiedliche Weisen zeigen – und nicht immer dort, wo wir sie gesellschaftlich erwarten.
Ein hilfreiches Modell, um dieses Spektrum sichtbar zu machen, ist die Theorie der Multiplen Intelligenzen nach dem Bildungspsychologen Howard Gardner (Gardner, 1983; 1999). Er schlug vor, dass Intelligenz nicht ein einziger Wert ist, sondern aus verschiedenen Teilfähigkeiten besteht – und dass Menschen ganz unterschiedlich begabt sein können.
Die neun Intelligenzbereiche nach Gardner:
- Linguistische Intelligenz
Fähigkeit, Sprache differenziert zu verwenden – z. B. beim Schreiben, Sprechen, Formulieren, Argumentieren. - Logisch-mathematische Intelligenz
Begabung für Zahlen, Systeme, logisches Denken, Abstraktion – klassisch mit dem IQ-Test erfassbar. - Räumlich-bildliche Intelligenz
Fähigkeit, sich Dinge im Raum vorzustellen, visuelle Konzepte zu erfassen – oft bei Architekt:innen, Designer:innen, Ingenieur:innen. - Musikalische Intelligenz
Sensibilität für Klänge, Rhythmen, Tonhöhen – häufig bei Komponist:innen, Musiker:innen oder auch Menschen mit starker Klangwahrnehmung. - Körperlich-kinästhetische Intelligenz
Feingefühl für Bewegung, Timing, Körperkoordination – bei Tänzer:innen, Sportler:innen, Handwerker:innen oder auch bei somatisch arbeitenden Therapeut:innen. - Intrapersonale Intelligenz
Fähigkeit zur Selbstbeobachtung, Selbstreflexion, zum Erkennen innerer Zustände – typisch für viele hochsensible, tief reflektierende Menschen. - Interpersonale Intelligenz
Feines Gespür für andere, soziale Signale, emotionale Dynamiken – zeigt sich in Empathie, Kommunikationsstärke, Führungsfähigkeit. - Naturalistische Intelligenz (später ergänzt)
Wahrnehmung für Naturphänomene, ökologische Zusammenhänge, lebendige Systeme – z. B. bei Biolog:innen, Gärtner:innen, Umweltschützer:innen. - Existenzielle Intelligenz (noch diskutiert)
Fähigkeit, sich mit Lebenssinn, Tod, Unendlichkeit und grundlegenden Fragen auseinanderzusetzen – oft bei Philosoph:innen, spirituell oder ethisch reflektierenden Menschen.
Was das mit Hochbegabung zu tun hat
Gardners Modell zeigt: Nicht jede Hochbegabung ist logisch oder sprachlich. Viele Menschen sind hochbegabt – aber nicht dort, wo es leicht messbar oder gesellschaftlich „anerkannt“ ist.
Ein Beispiel:
Jemand mit ausgeprägter intrapersonaler Intelligenz reflektiert tief, erkennt Muster im eigenen Verhalten, durchdringt psychologische Zusammenhänge intuitiv – wirkt nach aussen aber vielleicht „still“ oder „zu sensibel“.
Oder jemand mit naturalistischer Intelligenz erkennt feinste Veränderungen in einem Ökosystem, hat ein intuitives Verständnis für Pflanzen oder Tiere – aber kein Interesse an abstrakten Theorien.
Viele Erwachsene zweifeln an ihrer eigenen Begabung, weil sie nicht ins klassische Bild passen. Dabei ist gerade diese Vielfalt Ausdruck kognitiver Tiefe und individueller Hochbegabung.
Kann man Hochbegbung messen?
Der Begriff Hochbegabung wird im deutschsprachigen Raum meist mit einem hohen Ergebnis in einem IQ-Test gleichgesetzt. Das ist nicht ganz falsch – aber auch nicht ganz treffend. Denn Hochbegabung ist mehr als ein Zahlenwert. Dennoch verwende ich den Begriff hier weiter, weil er geläufig ist.
Die ersten drei Intelligenzbereiche aus Gardners Modell werden zumindest teilweise in gängigen IQ-Tests wie dem WAIS (Wechsler Adult Intelligence Scale) oder dem WISC (Wechsler Intelligence Scale for Children) bei Kindern erfasst.
Wie IQ-Tests diese Intelligenzen abbilden
- Linguistische Intelligenz
→ Getestet über Subtests wie „Wortschatz“, „Gemeinsamkeiten finden“, „Allgemeinwissen“.
➤ Erfasst wird vor allem sprachliches Verständnis, Ausdrucksfähigkeit und verbale Abstraktionsfähigkeit. - Logisch-mathematische Intelligenz
→ Abgebildet durch Aufgaben zu „Rechnen“, „Matrizen“ oder „Zahlenreihen“.
➤ Misst numerisches Denken, Mustererkennung und analytisches Schlussfolgern. - Räumlich-bildliche Intelligenz
→ Erfasst durch Subtests wie „Mosaiktest“, „Bilder ergänzen“, „Figuren zusammensetzen“.
➤ Geprüft wird die Fähigkeit, mit visuellen Informationen zu arbeiten und mentale Rotation durchzuführen.
Je nach Test beinhalten diese unterschiedliche Aspekte von diesen Punkten.
Ein IQ-Test kann ein hilfreicher Hinweis sein – aber er sagt nicht alles. Besonders bei Kindern und Jugendlichen kann ein einmaliger Test ein verzerrtes Bild geben.
Hochbegabte Kinder denken oft quer, fragen „Warum?“ statt einfach zu antworten, denken weiter als gefragt ist – oder verweigern die Antwort, wenn keine der Möglichkeiten ihrem Denken entspricht.
Auch Erwachsene berichten, dass sie sich im Test nicht wohlgefühlt haben – oder dass sie sich durch die starre Struktur, Zeitdruck, Stress oder Langeweile blockiert fühlten.
Tagesform, emotionale Verfassung, Maskierung, Prüfungsangst – all das kann das Ergebnis beeinflussen.
Was ein Test oft nicht misst:
- Kreativität & divergentem Denken
- emotionale Intelligenz
- sozialem Verständnis
- Sensitivität und ethischem Bewusstsein
- innerem Antrieb, Ideenreichtum oder Vorstellungskraft
Und manchmal wird ein hohes Potenzial auch von anderen Faktoren überdeckt: durch ADHS, Autismus, Trauma, chronische Überreizung oder schlicht durch zu wenig Vertrauen in sich selbst.
Ein niedrigerer IQ-Wert bedeutet nicht automatisch, dass du nicht hochbegabt bist. Und ein hoher IQ-Wert sagt nichts darüber aus, wie leicht oder schwer dein Leben bisher war.
Was IQ-Tests nicht oder nur unzureichend abbilden
Die übrigen Intelligenzbereiche wie:
- Musikalische Intelligenz
- Körperlich-kinästhetische Intelligenz
- Intrapersonale und interpersonale Intelligenz
- Naturalistische oder existenzielle Intelligenz
werden in klassischen IQ-Tests gar nicht oder nur sehr indirekt berücksichtigt. Das ist auch einer der Hauptkritikpunkte an der ausschliesslich IQ-basierten Definition von Hochbegabung.
IQ Test machen
Bei Mensa Deutschland gibt es einen kleinen Online-Vortest, der grob abschätzen kann, ob sich ein offizieller Test lohnt. Allerdings sind solche Tests nie zuverlässig – sie geben lediglich eine grobe Richtung.
Ein weiterer, etwas anspruchsvollerer Online-IQ-Test stammt von der Süddeutschen Zeitung – auch er ersetzt keine fundierte Diagnostik.
Mensa – die internationale „High IQ Society“ – bietet kostengünstige Gruppentestungen an. Dabei ist jedoch wichtig zu wissen:
- Es handelt sich um einen standardisierten Test unter Zeitdruck
- Es wird nicht individuell auf Nervosität, Fokusprobleme oder besondere Bedürfnisse eingegangen
- Für manche ist das machbar – für andere nicht repräsentativ
Begriffserklärungen
Hochintelligent
Der Begriff hochintelligent wird häufig verwendet, um Menschen mit einem überdurchschnittlich hohen Intelligenzquotienten (IQ) zu beschreiben – in der Regel ab einem Wert von 130 aufwärts. Er wird meist synonym zu hochbegabt genutzt, wobei hochintelligent etwas nüchterner und testbezogener wirkt.
Hohe kognitive Intelligenz
Diese Formulierung betont das Denkvermögen und wird manchmal verwendet, um den IQ-Wert von der sozialen, emotionalen oder kreativen Intelligenz abzugrenzen. Sie rückt die rein kognitiven Fähigkeiten in den Fokus – wie z. B. Informationsverarbeitung, Schlussfolgerung, Problemlösung und Abstraktion.
Hohes kognitives Potential
Im schulischen und pädagogischen Umfeld findet man häufig die Formulierung hohes kognitives Potenzial. Sie beschreibt Kinder (oder auch Erwachsene), die überdurchschnittliche geistige Fähigkeiten mitbringen, bei denen sich diese aber (noch) nicht voll entfaltet oder gezeigt haben.
Gerade dieser Begriff kann hilfreich sein – weil er nicht nur den momentanen „Output“ bewertet, sondern auf das Entwicklungspotenzial schaut. Denn eine Hochbegabung entfaltet sich nur, wenn sie gesehen, verstanden und gefördert wird – andernfalls kann sie auch verdeckt bleiben oder sogar zu inneren Konflikten führen.
(Intellectual) giftedness
Im Englischen spricht man bei hochintelligenten Menschen von (intellectually) gifted – wörtlich übersetzt: intellektuell beschenkt.
Diese Bezeichnung legt einen anderen Schwerpunkt: Statt reiner Leistungsbeschreibung betont sie den Geschenkcharakter der Begabung. In den USA wird Hochbegabung offener diskutiert als im deutschsprachigen Raum, doch auch dort gibt es Herausforderungen – etwa im Bildungssystem oder im Umgang mit twice-exceptional Kindern (hochbegabt und gleichzeitig neurodivergent).
Mir persönlich gefällt an diesem Begriff, dass er die Begabung wertschätzt, ohne sie zu idealisieren – und gleichzeitig anerkennt, dass ein „Geschenk“ nicht immer leicht zu tragen ist.
Hochleistung / Hochleister:in
Bezeichnet Menschen mit überdurchschnittlichen Leistungen – in Schule, Beruf, Kunst oder Wissenschaft. Nicht jede hochbegabte Person wird zu eine:r Hochleister:in, und nicht jede Hochleistung entsteht aus Hochbegabung. Oft wird fälschlich angenommen, dass Hochbegabte automatisch sehr leistungsstark sind.
Intelligenzvorsprung
Ein vorsichtiger Begriff, der betont, dass jemand „weiter ist“ im Denken – ohne gleich „hochbegabt“ zu sagen. Wird v. a. im schulischen Umfeld verwendet, um Potenzial zu benennen, ohne Druck zu erzeugen.
Underachiever / Minderleister:in
Bezeichnet hochbegabte Personen, die unter ihren Möglichkeiten bleiben – etwa aus Unterforderung, fehlender Passung oder Selbstzweifeln. Häufiger bei introvertierten, 2e- oder maskierenden Hochbegabten. Weiter unten findest du mehr Informationen zu Underachievern.
Denkbegabt / Denkintensiv / Denkstark / Vieldenker:in
Diese Begriffe stammen eher aus Coaching oder Selbstbeschreibung. Sie versuchen, Hochbegabung ohne Testsprache zu benennen und gleichzeitig etwas von der inneren Erlebniswelt zu erfassen.
Vielbegabt / Vielinteressiert / Scanner-Persönlichkeit / Multipotentialite
Wird häufig verwendet, um Menschen mit vielen Interessen, starker Neugier und multipler Begabung zu beschreiben. Nicht jede Scanner-Persönlichkeit ist hochbegabt – aber viele Hochbegabte zeigen Scanner-Merkmale.
Twice-exceptional (2e)
Bezeichnet Menschen, die hochbegabt sind und gleichzeitig eine andere neurodivergente Diagnose (z. B. ADHS, Autismus, Dyslexie) haben. Diese Doppelbesonderheit wird oft übersehen, da Stärken und Schwächen sich gegenseitig überlagern können.
Fluide und kristalline Intelligenz
Wenn von IQ oder Hochbegabung die Rede ist, tauchen oft Begriffe wie fluide und kristalline Intelligenz auf. Sie stammen ursprünglich von Raymond Cattell (1963) und helfen, Intelligenz differenzierter zu verstehen.
1. Fluide Intelligenz (Gf)
Das ist die Fähigkeit, neue Probleme zu lösen, Muster zu erkennen, abstrakt zu denken – ohne auf erlerntes Wissen zurückzugreifen.
Sie zeigt sich z. B. in:
- logischen Denkmustern
- visueller Mustererkennung (wie im FRT)
- der Fähigkeit, schnell Zusammenhänge zu erfassen
Diese Form von Intelligenz ist eng verbunden mit kognitiver Flexibilität und gilt als relativ unabhängig von Bildung und Kultur. Sie erreicht meist in jungen Jahren ihren Höhepunkt.
2. Kristalline Intelligenz (Gc)
Das ist das, was wir durch Erfahrung, Bildung und Sprache gelernt haben. Dazu gehören:
- Allgemeinwissen
- Wortschatz
- sprachliche Ausdrucksfähigkeit
- fachliches Wissen
- kulturelle Kompetenzen
Kristalline Intelligenz wächst über die Lebensspanne und spiegelt das wider, was wir aus unserer fluide Intelligenz im Alltag gemacht haben.
Viele klassische IQ-Tests fokussieren stark auf fluide Intelligenz. Das ist wertvoll, weil sie grundlegende Denkleistung sichtbar macht – aber es bleibt ein Teilaspekt. Menschen mit hoher kristalliner Intelligenz, starker sprachlicher Ausdruckskraft oder umfangreichem Weltwissen können in solchen Tests unter Wert gemessen werden, wenn sie z. B. visuell-logische Aufgaben nicht mögen oder langsamer lösen.
Hochbegabung kann in beiden Bereichen liegen – fluide, kristalline oder oft auch in ihrer Kombination. Entscheidend ist nicht nur das, was man erkennt, sondern auch, was man daraus macht.
Hochbegabung ist kein Garant für Erfolg – aber ein Nährboden für Tiefe
Hochbegabung allein macht nicht erfolgreich. Aber sie kann tief wirken – wenn sie Raum bekommt.
Was passiert, wenn ein Mensch mit hoher Begabung sich selbst erkennen darf – und nicht länger gegen das eigene Denken ankämpft? Wenn ein Umfeld entsteht, das kognitive Tiefe nicht nur aushält, sondern einlädt?
Dann passiert Transformation.
- Kreativität wird kraftvoll: nicht mehr chaotisch oder impulsiv, sondern strukturiert, schöpferisch, wirksam
- Sinnsuche wird Kompass: statt innerer Zermürbung entsteht Orientierung
- Sensitivität wird Ressource: in Beziehungen, in Führung, in Gestaltung
- Multipotenzial wird navigierbar: durch innere Klarheit, nicht durch Selbstverkleinerung
Was dann entsteht, sind Räume für das, was viele Hochbegabte tief im Inneren suchen: Echtheit, Tiefe, Resonanz – auf ihre Weise. Nicht angepasst, sondern ausgerichtet.
Wünschst du dir Unterstützung bei der Erkundung deiner Hochbegabung, in der Entfaltung deines Potentials oder bei der Überwindung von Perfektionsimus und Impostor-Syndrom? Gerne bin ich dazu an deiner Seite. Du erreichst mich unter hallo@goniboller.ch oder du kannst auch direkt hier buchen: Online Buchung.
Bücher zum Thema Hochbegabung
Meine persönliche Leseempfehlung, falls du dich noch weiter in das Thema einlesen möchtest:
Andrea Brackmann: Jenseits der Norm – hochbegabt und hoch sensibel? Die seelischen und sozialen Aspekte der Hochbegabung bei Kindern und Erwachsenen*. Klett-Cotta 2017
Andrea Brackmann: Ganz normal hochbegabt: Leben als hochbegabter Erwachsener*. Klett-Cotta, 2012
Andrea Schwiebert: Kluge Köpfe lieben anders: Wie Hochbegabten die Liebe gelingt*. Junfermann Verlag, 2023
Andrea Schwiebert: Kluge Köpfe, krumme Wege?: Wie Hochbegabte den passenden Berufsweg finden*. Junfermann Verlag, 2015
Alma Dreković: Weiblich, hochbegabt, unterschätzt: Wie hochbegabte Frauen ihr Potenzial entfalten können*. Klett-Cotta, 2023
Quellenangaben
Cakir, L. (2014). The Relationship between Underachievement of Gifted Students and their Attitudes toward School Environment. Procedia – Social and Behavioral Sciences, 152, 10.1016/j.sbspro.2014.09.269.
Frumau-van Pinxten, M. et al. (2023). The Psychological World of Highly Gifted Young Adults: a Follow‑up Study: Trends in Psychology, https://doi.org/10.1007/s43076-023-00313-8
Gardner, H. (1983). Frames of Mind: The Theory of Multiple Intelligences. New York: Basic Books.
Gardner, H. (1999). Intelligence Reframed: Multiple Intelligences for the 21st Century. New York: Basic Books.
Greenspon, T. S. (2000). “Healthy Perfectionism” Is an Oxymoron! Reflections on the Psychology of Perfectionism and the Sociology of Science. The Journal of Secondary Gifted Education, 11(4), 197–208.
Gross, M. U. M. (2004). Exceptionally Gifted Children (2nd ed.). Routledge.
Maren Schlegler (2022). Systematic Literature Review: Professional Situation of Gifted Adults, Frontiers in Psychology, DOI:10.3389/fpsyg.2022.736487
McCoach, D. B., & Siegle, D. (2003). Factors that Differentiate Underachieving Gifted Students from High-Achieving Gifted Students. Gifted Child Quarterly, 47(2), 144–154.
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